Antworten auf die Frage nach dem “warum” finden.

Warum tut sie/er mir das an?
Eine Frage, vor der wir oft ratlos stehen, insbesondere dann, wenn wir in einer konfliktreichen Beziehung sind, die von ekotionaler und/oder körperlicher Gewalt geprägt ist. Oder nach einer Trennung, nach der die emotionale Gewalt (Nachtrennungsgewalt) fortgesetzt wird. Sind aus der Beziehung Kinder hervorgegangen, stellen wir uns zusätzlich die Frage danach, wie diese Person es den gemeinsamen Kindern antun kann. Unbegreiflich, ja.
Und auch wenn jede Beziehung und jede Geschichte inhaltlich anders sind, gibt es einige Eckpunkte, die die Frage nach dem “Warum” beantworten können.

Furcht vor Konfrontation.

1. Furcht vor direkter Konfrontation: Manche Menschen haben Schwierigkeiten, ihre wahren Gefühle oder Unzufriedenheiten offen mitzuteilen und sich mit der eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen, in der die Unzufriedenheit oder andere negativen Gefühle ihren Ursprung hatten.
Anstatt über ihre Unsicherheiten zu sprechen oder eine ehrliche Diskussion zu führen, schüren sie den Konflikt als einen indirekten Weg, um eine Trennung herbeizuführen und diese dem “ständigen Streiten” zuzuschreiben.

Manipulation und Kontrolle.

2. Manipulation und Kontrolle: oft nutzen manipulative Personen den Konflikt als eine Möglichkeit, ihre Macht oder Kontrolle über den Partner/Partnerin zu verstärken. Sie schaffen eine angespannte und konfliktreiche Atmosphäre, um den Partner emotional zu destabilisieren.

Angst vor Nähe, Verletzlichkeit.

3. Angst vor Verletzlichkeit und Nähe: Manche Menschen haben Schwierigkeiten, sich auf eine tiefe emotionale Verbindung einzulassen oder Verletzlichkeit zu zeigen. Oder sie zeigen zu viel Verletzlichkeit und fühlen sich anschließend angreifbar. Der Konflikt und die nachfolgende Trennung können als Schutzmechanismus dienen, um sich vor der Angst vor Intimität und emotionaler Nähe zu schützen. Gleichzeitig können sie eine Musterwiederholung darstellen: das Muster der vielleicht lieblosen oder von emotionaler Gewalt geprägten Ehe der eigenen Eltern wird (meist unbewusst) im eigenen Leben fortgesetzt.

Konflikte werden häufig aus Angst geschürt, um die eigene Verletzlichkeit zu verbergen.

Tiefgehende Unzufriedenheit.

4. Unzufriedenheit: Wenn eine Person unglücklich oder unzufrieden ist und dies der Beziehung zuschreibt, kann sie den Konflikt schüren, um einen vermeintlichen Ausweg zu finden. Oft wird nach dem Beenden der Beziehung die Nähe zu den eigenen Eltern/Familie gesucht, ungeachtet dessen, dass die Beziehung zu ihnen in der Vergangenheit gespalten und ebenfalls von Konflikten geprägt war. Dass die Unzufriedenheit in genau diesem Umfeld ihren Ursprung und kaum etwas mit dem Partner/der Partnerin hatte, wird als Reflexion nicht zugelassen.

Bestrafung, Rache, Wunsch nach Bestätigung.

5. Der Wunsch nach Bestätigung oder Bestrafung: Einige Menschen suchen in einer konflikthaften Beziehung  oder in der Trennung Bestätigung oder die Befriedigung, den Partner zu bestrafen. Sie schüren den Konflikt, um die Reaktion des Partners zu sehen und sich überlegen zu fühlen oder um ihre eigene Unzufriedenheit auszudrücken.

Dies sind natürlich lediglich einige mögliche Erklärungen – allesamt fatal, insbesondere dann, wenn Kinder im Spiel sind und diese Mechanismen als “Strategien” erleben.
Es kann auch noch viele andere Gründe geben. Doch an dieser Stelle ein Impuls von mir: achten Sie darauf, dass Ihr Wunsch,  die Beweggründe der/des Anderen zu verstehen, rein analytischer Natur ist und dass es beim Verstehen der Ursache und Wirkung bleibt. Das genügt, um sich davon emotional abzugrenzen.
Die Beweggründe des/der Anderen vollständig zu begreifen – im Sinne des Nachvollziehens und des Nachempfindens – würde bedeuten, sich auf dasselbe emotionale Niveau zu begeben, genauso zu fühlen, genauso zu denken und vielleicht auch genauso zu handeln.
Gott (oder wer auch immer) bewahre.

Warum ich?

Insgeheim fragen wir uns bei all gelungener Abgrenzung vielleicht dann immer noch, wie es sein konnte, dass wir uns ausgerechnet eine solche Person als Partnerin oder Partner und als Mutter/Vater der Kinder ausgesucht haben.

Davon mehr demnächst.

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Hallo mein Name ist Anna Pelz

Ich biete fachliche Hilfestellung bei induzierter Eltern-Kind-Entfremdung für betroffene Eltern, Familienmitglieder und Fachkräfte im Bereich der Familienberatung und des Familienrechts. Deutschlandweit (auch telefonisch und online).