Wie Sie das Phänomen der induzierten Entfremdung den Professionen kurz, verständlich und neutral nahe bringen können. 

Betroffene entfremdete Eltern – sowohl Väter als auch Mütter – die ich im Kampf um ihre Elternrechte und die Rechte ihrer Kinder unterstütze und begleite, berichten mir seit Jahren von kontinuierlichem mangelndem Verständnis und fehlender Unterstützung seitens der juristischen, psychologischen und pädagogischen Fachkräfte. Mir wird regelmäßig die Frage gestellt, wie sie das Thema ansprechen und die Problematik deutlich machen können – ohne die andere Elternperson dabei schlecht zu machen.

Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, Ihnen diesen Beitrag zur Verfügung zu stellen, der einige Ideen enthält, wie Sie die Problematik in maximal 2 Minuten, neutral und nachvollziebar  – da in 5 klar gegliederten Punkten verdeutlichen können. 

Das Wesentliche über Eltern-Kind-Entfremdung lässt sich in fünf Punkten neutral und kurz schildern.

1. Entstehung der Eltern-Kind-Entfremdung

Die induzierte Eltern-Kind-Entfremdung ist eine nach der Trennung/Scheidung der Eltern meist von nur einem Elternteil konstruierte und durchgesetzte emotionale Abgrenzung des gemeinsamen Kindes vom anderen Elternteil. Je nach Konfliktstruktur können auch beide Eltern zu unterschiedlichen Anteilen an dem Prozess beteiligt sein. Mit unbewusster oder bewusster Beeinflussung auf verbaler und/oder nonverbaler Ebene wird beim Kind ein innerer Loyalitätskonflikt und Druck geschürt, welche das Kind dazu bringen, aktiv oder passiv den Kontakt zu dem anderen Elternteil zu meiden oder vollständig zu verweigern/abzubrechen.

2. Zuordnung und gegenwärtige familienrechtliche Rezeption der Eltern-Kind-Entfremdung

Bei EKE handelt es sich um ein allgemeingesellschaftliches Phänomen, das unabhängig vom sozialen Status oder Bildung ist. Trotz des Beschlusses des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR), der EKE als eine Form der Kindesmisshandlung anerkennt (23641/17), herrscht hierzulande nach wie vor eine deutlich wahrnehmbare Unkenntnis des Phänomens und seiner Ausmaße, respektive die Überzeugung, dass es sich lediglich um ein Kavaliersdelikt handelt. 

3. Folgen der Eltern-Kind-Entfremdung für ausgegrenzte Familienmitglieder

Das in Folge der Entfremdung entstehende Gefühl der Ohnmacht, der Ungewissheit und des Verlustes können psychische und physische Auswirkungen nicht nur auf die betroffenen Mütter und Väter haben, sondern auch auf gesamte Familiensysteme, aus denen die Kinder unter dem Vorwand des vermeintlichen “Kindeswillens”, “Selbstwirksamkeit” oder “Ruhebedarfs” mit staatlichem Segen herausgerissen wurden. Betroffen sind also nicht nur ausgegrenzte Eltern, sondern auch Geschwister, Großeltern, Tanten, Onkels, Cousins oder Cousinen. Und auch Stiefeltern oder andere nicht direkt verwandte Bezugspersonen, die oft eine relevante Ressource für die Kinder darstellen.

4. Kurz-, Mittel- und Langzeitfolgen für entfremdete Kinder

Die Hauptbetroffenen sind immer die Trennungskinder selbst, von denen die meisten kurzfristig unter diversen körperlichen und vor allem psychischen Symptomen leiden, mittelfristig von diversen sozialen Hemmnissen betroffen sind und  langfristig auch nach Jahrzehnten leiden können, indem sie die Entfremdungsmuster und -dynamiken in den eigenen Beziehungen und Familien (meist unbewusst) fortsetzen.

5. Ausblick

Kinder brauchen für eine gesunde seelische, geistige und körperliche Entwicklung beide Eltern, da dies ihnen ermöglicht, von verschiedenen Perspektiven, Erfahrungen und Fähigkeiten der Eltern zu profitieren. Die uneingeschränkte emotionale Verfügbarkeit beider Eltern gibt nicht nur ein Gefühl der Sicherheit und Beständigkeit, sondern fördert die emotionale Verbindung zu beiden Anteilen der eigenen Identität des Kindes und unterstützt damit seine emotionale Stabilität. Zudem tragen beide Eltern zur körperlichen, emotionalen, psychischen und intellektuellen Entwicklung des Kindes bei und schaffen eine ausgewogene, liebevolle Umgebung. 

Eine Trennung der Eltern darf diese (für Kinder essentiellen!) Werte nicht beeinträchtigen. 

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Die Botschaft der fünf Punkte dürfte auch klar ankommen:

Wer als Fachkraft die Entfremdung bemerkt, vermutet und sie dennoch duldet oder bagatellisiert, unterlässt die Hilfeleistung für die betroffenen Kinder.

Ich bin mir dessen bewusst, dass beim Hören solcher Beiträge aufgrund der persönlichen Erfahrungen, vor allem Fragen auftauchen, weil die von mir dargestellten Inhalte sicherlich nicht 100% zu Ihrer Situation passen. Oder weil Sie sich vielleicht die Frage stellen, wie sie eine neutrale Schilderung gewährleisten können, wenn Sie doch von Beeinflussung sprechen.

Sollten Sie Fragen haben, können Sie mich jederzeit gern kontaktieren. Rufen Sie mich an, schreiben Sie mir eine WhatsApp – gern nehme ich mir die Zeit für Sie, um gemeinsam Ihre individuellen Aspekte zu besprechen.

Hallo mein Name ist Anna Pelz

Ich biete fachliche Hilfestellung bei induzierter Eltern-Kind-Entfremdung für betroffene Eltern, Familienmitglieder und Fachkräfte im Bereich der Familienberatung und des Familienrechts. Deutschlandweit (auch telefonisch und online).