Einen Teil meines beruflichen Alltags bilden Gespräche mit Erwachsenen, die als Kinder von ihren (oft narzisstisch geprägten oder emotional belasteten) Eltern seelisch misshandelt wurden.

Die meisten dieser Menschen leiden noch Jahrzehnte später – als Erwachsene – an den Folgen der Misshandlung. Die Symptome lassen sich grob in zehn Kategorien unterteilen:

  1. Schwierigkeiten im Umgang mit Emotionen: Erwachsene, die als Kinder emotional misshandelt wurden, können Schwierigkeiten haben, ihre Emotionen auszudrücken und zu regulieren. Sie können überempfindlich, übermäßig verletzlich oder zu kontrolliert in Bezug auf ihre Gefühle sein.
  2. Geringes Selbstwertgefühl: Misshandelte Kinder entwickeln oft ein niedriges Selbstwertgefühl und das Gefühl, wertlos zu sein. Dies kann sich auf ihre Beziehungen zu anderen Menschen und ihren Erfolg im Leben auswirken. Sie können sich als Erwachsene in Beziehungen als minderwertig fühlen oder glauben, dass sie nicht verdient haben, glücklich zu sein.
  3. Wiederholung toxischer Verhaltensmuster: Personen, die als Kinder emotionale Misshandlung erlebt haben, können toxische Verhaltensmuster in ihren erwachsenen Beziehungen wiederholen, sowohl als Opfer als auch als Täter.
  4. Schwierigkeiten beim Aufbau und der Aufrechterhaltung gesunder Beziehungen: Personen, die als Kinder emotional misshandelt wurden, können Schwierigkeiten haben, gesunde und enge Beziehungen aufzubauen und aufrechtzuerhalten. Sie können Schwierigkeiten haben, anderen Menschen zu vertrauen, sich emotional zu öffnen und dauerhafte Bindungen zu knüpfen.
  5. Wiederkehrende Traumasyptome: Erwachsene, die in ihrer Kindheit emotional misshandelt wurden, können Symptome von Traumastörungen wie Angst, Depression, PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung) oder andere psychische Gesundheitsprobleme aufweisen. Diese Symptome können über viele Jahre hinweg anhalten und den Alltag beeinträchtigen.
  6. Misstrauen: Die meisten der Menschen, mit denen ich arbeite, haben oft Schwierigkeiten, anderen zu vertrauen, da sie in ihrer Kindheit möglicherweise das Vertrauen in Bezug auf die Fürsorge und Unterstützung verloren haben. Sie könnten sich zurückziehen und distanziert sein, um sich vor weiteren Verletzungen zu schützen.
  7. Probleme mit Intimität: Aufgrund ihres erlebten Traumas können Menschen, die als Kinder seelisch misshandelt wurden, Schwierigkeiten haben, emotionale Nähe und Intimität in Beziehungen zuzulassen. Dies kann dazu führen, dass sie Beziehungen auf Distanz halten oder Angst vor Verletzlichkeit haben.
  8. Konfliktscheue, geringe Kritikfähigkeit: Die meisten Menschen, die im Kindersalter emotional misshandelt wurden, können sich in Konfliktsituationen unwohl fühlen und versuchen, diese zu vermeiden. Andererseits könnten sie überempfindlich auf Kritik reagieren und sich defensiv verhalten.
  9. Suchtverhalten: Sie können Suchtmittel verwenden, um mit den emotionalen Schmerzen und den traumatischen Erfahrungen aus ihrer Kindheit umzugehen.
  10. Biografiebrüche: Lebensläufe der Menschen, mit denen ich in diesem Kontext  arbeite, sind gekennzeichnet durch kontinuierliche Brüche im Berufs- und Privatleben.

Diese 10 Punkte verdeutlichen, warum im §1666 BGB die Kindeswohlgefährdung klar gegliedert ist in das körperliche, seelische und geistige Wohl. Es veranschaulicht: seelische und geistige Gewalt (oder Vernafhlässigung) sind genauso ernstzunehmen, wie die körperliche Variante.  Wer dies nicht begreift, begreifen will oder wegschauen, wird u.U. zum Mittäter.

Schauen Sie hin. Handeln Sie. Damit aus den Kindern von heute gesunde, autonome und selbstwirksame Erwachsene werden.

Seelische Misshandlung ist oft unsichtbar. Seelisch misshandelt Kinder können nach außen gut versorgt und gepflegt wirken,

Hallo mein Name ist Anna Pelz

Ich biete fachliche Hilfestellung bei induzierter Eltern-Kind-Entfremdung für betroffene Eltern, Familienmitglieder und Fachkräfte im Bereich der Familienberatung und des Familienrechts. Deutschlandweit (auch telefonisch und online).